Sicherung und Substanzstärkung

Unsere Tätigkeitsbereiche

Sicherung und Substanzstärkung Klima- und Energiewende

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Optimierung des Ressourceneinsatzes

Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft soll den Ressourceneinsatz sowie die Stoffflüsse reduzieren, um endliche Ressourcen zu schonen und CO2-Emissionen zu reduzieren. Die SPARBAU setzt daher bereits bei der Entwicklung von Quartierskonzepten auf die intelligente Verwertung von Abfällen und schützt damit zielgerichtet das Klima. Auch zur Optimierung des Ressourcen­einsatzes setzt die SPARBAU auf ausgewählte Materialien, frühzeitige Planung sowie neue, innovative Technologien und Verfahrensweisen. Das Pilotprojekt „Glascontainer“ in Hacheney wurde zur Optimierung des Ressourceneinsatzes im Jahr 2021 erfolgreich umgesetzt. Hintergrund waren Sonderleerungen im Bereich der Wertstoffbehälter; hier war auffällig, dass über diese Behälter auch Glas entsorgt wurde. Durch die Bereitstellung von Glasbehältern verringerte sich das Restabfallvolumen, was die Kosten der Entsorgung senkte. Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen und wird daher im Hausbestand fortgesetzt. Zur weiteren Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Abfallentsorgung wurde 2021 forciert, dass im Hausbestand die Wertstoffbehälter den Häusern direkt zugeordnet werden, sodass die anfallenden Sonder­leerungskosten für Wertstoffe nur noch von den Häusern getragen werden müssen, die sie auch verursachen. Die Zielsetzung war hierbei, die Sonderleerungskosten im Wertstoffbereich maßgeblich zu reduzieren.

Reduzierung des Energieverbrauchs und Reduktion von Emissionen

Laut einer Erhebung der Bundesregierung sind Gebäude für knapp 35 Prozent der Treibhaus­gasemissionen in Deutschland verantwortlich. Vor diesem Hintergrund steht die SPARBAU mit über 12.000 Wohneinheiten in Dortmund und Umgebung besonders im Fokus klima­poli­tischer Zielstellungen. Für die SPARBAU ist der Klimaschutz und die damit verbundene Aufgabe, die CO2-Emissionen im Gebäude­bestand sowie Unternehmen zu senken, ein zentrales Anliegen, das im Jahr 2021 entsprechend im Fokus stand. Die SPARBAU hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2045 über einen klimaneutralen Gebäudebestand zu verfügen und damit den Zielen der Bundesregierung zu entsprechen. Sowohl die ambitionierten Klimaschutzziele der Politik als auch die stark gestiegenen Energiepreise sorgen dabei für eine hohe Dynamik: Die SPARBAU will daher schnellstmöglich einen verbindlichen Klimareduktionspfad erarbeiten und diesen in der Praxis verfolgen, um das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands effektiv verfolgen zu können. Dies setzt im ersten Schritt die Ist-Analyse der eigenen Emissionen im Unternehmen voraus (siehe Grafik). So wurde mithilfe eines Dienstleisters eine detaillierte CO2-Bilanz der Scope-1- und Scope-2-Emissionen vorgenommen. Daraus ergibt sich, dass die größte Emissionsquelle mit knapp 95 Prozent der gesamten Emissionen der Wärmeverbrauch im Wohnungsbestand ist. Dies entspricht rund 21.853 Tonnen CO2. Der größte Hebel liegt, mit Blick auf die Einsparung von CO2-Emissionen, also in der energetischen Optimierung der SPARBAU-Wohngebäude. Um zielgerichtete und effektive Modernisierungsstrategien sowie die sich daraus ergebenden Kosten zu ermitteln, wurden im Jahr 2021 sogenannte Sanierungsfahrpläne mithilfe eines externen Dienstleisters erarbeitet. Hierfür wurde zunächst der Gebäudebestand nach Kriterien wie etwa dem Baujahr, der energetischen Qualität sowie Heizungsart geclustert. Die Zielsetzung bestand darin, verschiedene Sanierungsfahrpläne zu entwickeln, die einen möglichst repräsentativen Schnitt hinsichtlich der energetischen Potenziale des gesamten Gebäudebestandes zulassen, um auf dieser Basis den Klimareduktionspfad der SPARBAU noch zielgerichteter zu definieren.

Verteilung der Treibhausgasemissionen

Als Ergebnis der Sanierungs­fahrpläne für effektive Gebäudeoptimierungsmaßnahmen erscheint insbesondere die Forcierung der Dekarbonisierung des Gebäudebestandes als zielführend. Daraus abgeleitet hat die SPARBAU für die Wärmeerzeugung im Bestand insbesondere die Erkenntnis gewonnen, vorrangig bestehende Ölheizungen sowie Gas-Etagenheizungen durch effiziente Luft-Wasser-Wärmepumpen zu ersetzen. Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Wärme der Umgebungsluft, was die Form der Wärmeerzeugung besonders sauber und vor allem zukunftsträchtig macht. Ergänzend dazu wird derzeit überprüft, welche Dächer mit Photovoltaik ausgestattet werden können. Der zukünftig auf den Dächern produzierte Strom könnte den Allgemeinstrombedarf der Häuser decken und Wärmepumpen mit grünem Strom versorgen. Nicht selbst genutzter Solarstrom kann in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Neben erneuerbaren Energiequellen hat sich auch der Anschluss an das Fernwärmenetz, insbesondere für die innerstädtischen Quartiere in Dortmund, als eine klimafreundliche Variante für die Wärmeversorgung der Wohnungsbestände herausgestellt. Neben dem Austausch der Heizungsanlage haben sich insbesondere quartier­übergreifende Modernisierungsmaßnahmen als zielführend gezeigt. Mit der Dämmung der Außenfassade sowie einer Dachboden- und Kellerdeckendämmung können 30 bis 40 Prozent der Energie eingespart werden. Auch durch den Austausch von einfach verglasten Fenstern durch wärmegedämmte 3-fach verglaste Fenster lässt sich die Energieeffizienz der Gebäude weiter verbessern.

Phoenix Neubau

Aus den Sanierungsfahrplänen und den abgeleiteten Maßnahmen geht mit Blick auf den Klimareduktionspfad der SPARBAU hervor, dass sich die CO2-Emissionen mithilfe von quartiersübergreifenden Modernisierungsstrategien bis zum Jahr 2045 von 29,1 kg CO2 / m² auf 5,6 kg CO2 / m² reduzieren lassen. Eine große Herausforderung stellen dabei die Investitionskosten dar. Auf Basis unserer derzeitigen Berechnungen müsste die SPARBAU hierfür die durchschnittlichen Modernisierungsinvestitionen der vergangenen Jahre im Unternehmen pro Jahr ca. um das Dreifache erhöhen. Eine besondere Herausforderung, da wir neben dem Ziel der Klimaneutralität im Wohnungsbestand auch auf moderate und sozialverträgliche Mietererhöhungen im Bestand setzen. Die durchgeführten Modernisierungen und die damit verbundenen Kosten lassen sich dementsprechend nicht vollumfänglich durch Mieterhöhungen kompensieren, da hohe Mietererhöhungen unserem sozialen Auftrag widersprechen.
Da auch nach Modernisierungen noch CO2-Emissionen anfallen, sehen wir, Stand heute, auch die CO2-Kompensation als notwendig an, sei es in Form von CO2-Zertifikaten oder durch die Ausweitung des Baumbestandes. Mithilfe unseres Baumbestandes von knapp 6.000 Bäumen leisten wir schon jetzt einen positiven Beitrag zum Klima und konnten damit vergangenes Jahr knapp 110 t CO2 kompensieren.

Nicht zuletzt liegt ein hohes Einsparpotenzial auch bei den Mietern selbst. So kann durch richtiges Heizen und Lüften Energie eingespart werden. Hierfür sensibilisiert und informiert die SPARBAU ihre Mieter regelmäßig in Form von Rundschreiben oder über das SPARBAU-Serviceportal über Maßnahmen zur Energieeinsparung.

Daten und Zahlen

 
kg Ø CO2/m²
 
t CO2 Wärmeverbrauch im Wohnungsbestand
 
t CO2 Kompensation durch Baumbestand

VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

„gute Werte“ sind die Grundpfeiler der SPARBAU und so ist auch die Nachhaltigkeit ein wichtiges Fundament unserer Genossenschaft. Insbesondere die Klima- und Energiewende haben wir deshalb in den Fokus für das Jahr 2021 genommen. Es gehört zu unseren primären Zielen, die Energieversorgung schnellstmöglich auf erneuerbare Energien umzustellen und dabei gleichzeitig weiterhin bezahlbaren Wohnraum zu bieten. Im Hinblick auf die immens gestiegenen Energiepreise ist es auch für unsere Mieter von großer Bedeutung, dass die Warmmiete weiterhin bezahlbar bleibt. 

 

Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass es einer schnellen und flexiblen Reaktion und Anpassung von unternehmensinternen Prozessen bedarf. Lockdowns und Kontaktbeschränkungen haben die Digitalisierung noch einmal um ein Vielfaches beschleunigt, sowohl im Privat- wie im Berufsleben. Aus diesem Grund hat die SPARBAU im Jahr 2021 den Schwerpunkt auf die Digitalisierungsthemen im Unternehmen gelegt, denn nachhaltige Veränderungen lassen sich auch durch innovative digitale Transformationen erzielen. So soll die Genossenschaft noch effizienter und zukunftsweisender agieren und insbesondere den Mitgliedern weiterhin den gewohnten Servicestandard, aber auch weitere digital abbildbare Dienstleistungen bieten. Das Ziel: ein nachhaltiger Kundendienst für unsere Bewohner.

 

Schnell mehr erneuerbare Energien, zügige Digitalisierung, Nachhaltigkeit als Grundlage genossenschaftlichen Handelns: Das alles bedeutet große Veränderungen. Wir möchten deshalb so transparent wie möglich agieren und sicherstellen, alle Mitglieder auf diesem Weg mitzunehmen. Denn egal, welche Vorhaben wir angehen, wir denken dabei immer zuerst an unsere Bewohner. „Gute Werte zu leben“ ist dabei unser Vorsatz, dem wir in unserer Arbeit Tag für Tag treu bleiben.