Strategie & Organisation
Was bewegt die Wohnungswirtschaft zur Zeit?
Schnell steigende Preise im Zuge hoher Inflation, die noch immer anhaltende Corona-Pandemie und die immer deutlicher werdenden Folgen des Klimawandels – keine Frage, das aktuelle Umfeld ist eine große Herausforderung, auch und insbesondere für Unternehmen der Wohnungswirtschaft. Die SPARBAU schafft hierbei täglich einen Spagat: Einerseits stellt sie sich mithilfe der Digitalisierung und beständiger Modernisierungen in Richtung erneuerbarer Energien zukunftssicher auf. Andererseits bietet sie ihren Mitgliedern auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum und ein lebenswertes Wohnumfeld. Nachhaltiges Wohnen, das bezahlbar bleibt. Die SPARBAU macht es Tag für Tag möglich.
Corona-Pandemie und soziale Verantwortung
Das Jahr 2021 war geprägt von der weiter anhaltenden Corona-Pandemie. Lockdowns haben flächendeckend zu Kurzarbeit in vielen Bereichen und Branchen geführt und damit für finanzielle Engpässe gesorgt. Die SPARBAU ist ihrer sozialen Verantwortung nachgekommen: Kein Mieter musste aufgrund von Mietrückständen darum fürchten, die Wohnung zu verlieren. Der Fokus lag auf gemeinsam entwickelten konstruktiven und nachhaltigen Lösungen. Mietrückstände wurden gestundet, Ratenzahlungen vereinbart. Dies galt auch für unsere gewerblichen Kunden, die infolge der Corona-Pandemie von Schließungen betroffen waren.
Klima- und Energiewende
Eine Transformation hin zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2045, während gleichzeitig der Erhalt sowie die Schaffung von neuem, bezahlbarem Wohnraum im Mittelpunkt stehen – die SPARBAU verfolgt ambitionierte Ziele. Aus Sicht der Genossenschaft ist die Basis für das Gelingen dieser Ziele insbesondere die Entwicklung einer fundierten Klimastrategie, welche die Unternehmensentwicklung maßgeblich beeinflusst. Hierfür gilt es, innovative Maßnahmen im Wohnungsbestand zu erarbeiten, von denen das Unternehmen und die Mieter gleichermaßen profitieren.
Digitalisierung
Die Pandemie hat zur Beschleunigung der Digitalisierung beigetragen. Gleichzeitig treibt eine digitale Transformation von Prozessen auch die Nachhaltigkeit dieser voran. Ressourcen wie Papier können gespart werden und überflüssige Wege entfallen, weil die entsprechenden Informationen auf Smartphone oder Laptop verfügbar sind. Auch die digitale Vertragsabwicklung wird zukünftig einen großen Stellenwert einnehmen und die entsprechenden Prozesse vereinfachen und beschleunigen.
Unsichere Förderbedingungen
Statt die staatlichen Förderungen für den Neubau sowie für die energetische Sanierung im Bestand zu erhöhen, wurden kurzfristig BEG-Förderprogramme eingestellt. Neubauprojekte werden durch den Wegfall der Zuschussförderung und die Reduzierung der Tilgungszuschüsse der BEG-Förderung für Wohnungsunternehmen immer unattraktiver. Hinzu kommen die fehlende Planungssicherheit, Materialengpässe und damit einhergehende steigende Baukosten sowie der Fachkräftemangel. Gleichzeitig erhöhen sich durch die ausbleibende Förderung die Kosten für energetische Sanierungen im Wohnungsbestand, was die Weichenstellung
in Richtung Klimaneutralität im Jahr 2045 erschwert.
Inflation und gestiegene Energiepreise
Die Inflation ist in Deutschland Ende 2021 auf den höchsten Stand seit 1992 angestiegen, was unter anderem auf Preiserhöhungen in Form von Gütern sowie Energieprodukten zurückzuführen ist. Die Energiekosten für die privaten Haushalte, wie beispielsweise für Heizöl, verdoppelten sich im Vergleich zu 2020 binnen kurzer Zeit. Auch die Spritpreise haben sich rasant erhöht. Neben Erdöl sind auch die Preise für Erdgas sowie für Strom stark angestiegen, was den Bedarf nach regenerativen Wärmeerzeugern in Kombination mit Ökostrom im Wohnungsbestand massiv erhöht.